CHAGAS-DIAGNOSTIK / STUDIENLABOR

Es stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung, die Chagas-Erkrankung zu diagnostizieren.

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Parasit T. cruzi in der Mitte des Bildes. Quelle: CDC Public Health Image Library, www.phil.cdc.gov

 

 

 

 

 

 

 

 

In der relativ kurzen akuten Anfangsphase können die Parasiten (Trypanosoma cruzi) oft im direkten Blutausstrich durch das Mikroskop nachgewiesen werden.

In der chronischen oder Latenz-Phase befinden sich jedoch meist so wenige Erreger im peripheren Blut, dass ein direkter Nachweis durch das Mikroskop in der Regel nicht gelingt. Da sich die Mehrzahl der zu untersuchenden Patienten im chronischen Stadium befinden, muss auf alternative Methoden zurückgegriffen werden.

Bei Infektion mit Trypanosoma cruzi werden diese Parasiten vom menschlichen Körper als „fremd“ wahrgenommen. Infolge werden vom Abwehrsystem spezifische Antikörper gegen die Parasiten gebildet. Diese Antikörper befinden sich nun u.a. im flüssigen Bestandteil des Blutes, dem Serum. Sie können jedoch erst nach einigen Wochen nach Infektion im Blut nachgewiesen werden und können auch länger im Blut verweilen, als die Parasiten selbst. D.h. auch nach Therapie oder ausgeheilter Infektion sind oft Antikörper nachweisbar (=sero-positiv).

Um einen sensitiven direkten Nachweis der Parasiten im Blut zu haben, verwendet man eine molekularbiologische Nachweismethode, die so genannte Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Nach der auch hierfür benötigten Blutabnahme wird im Zuge der PCR das Erbgut (DNA) der Parasiten vervielfältigt und anschließend -meist über einen fluoreszierenden Farbstoff- sichtbar gemacht. Diese sehr effektive Methode, mit der weniger als 1 Parasit pro ml Blut nachweisbar ist, kann dennoch eine chronische Infektion nicht sicher ausschließen, sie jedoch bei positivem Ergebnis sicher beweisen. Diese Chagas-PCR wurde vor kurzem im Labor der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München etabliert und steht nun erstmalig in Deutschland als akkreditierte Diagnostik zur Verfügung (siehe Anforderungsschein).

Keine der oben genannten Methoden ist schädlich für die zu untersuchende Person, es müssen dafür nur wenige ml Blut abgenommen und an das Labor der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der LMU geschickt werden.